Kaffee. Kultur. Könige.
Tausendundeine Nacht
Er war Phantast, Visionär, aber auch Feinschmecker: Ludwig II. hatte ein Faible für die Finesse der französischen Küche und eine romantisch übersteigerte Begeisterung für alles Orientalische. Dort, wo die Mächtigen von heute auf dem G7-Gipfel tagen, erschuf sich der König von einst mit seinem Königshaus am Schachen ein einzigartiges Bergrefugium und eine osmanische Traumwelt. Tausendundeine Nacht zwischen Edelweiß und Enzian, abgeschieden mitten im imposanten Wettersteingebirge, unweit von Ellmau. Einsam liegt das ockergelbe Schweizerhaus am Fuß der Dreitorspitze auf 1.866 Metern Höhe. Keine Seilbahn und kein Lift führen hinauf auf den Schachen, ein kleines Plateau etwas oberhalb der Baumgrenze. Wer das elegante Jagdschloss besuchen möchte, muss eine mehrstündige Wanderung unternehmen. Für wahre Fans kein Problem – der König bevorzugte zu Lebzeiten allerdings den Einspänner. Seinen Geburtstag feierte der menschenscheue Monarch stets in den Bergen. Weit ab vom Trubel, seinen Traumwelten umso näher. Von außen nimmt sich die königliche Berghütte bescheiden aus – zumindest im Vergleich zu seinen Prachtbauten Neuschwanstein, Herrenchiemsee oder Linderhof. Doch der maurische Saal im Obergeschoss bringt jeden Besucher zum Staunen und verkörpert Ludwigs Schwärmereien für den Orient mit der Finesse ausgesuchter, filigraner orientalischer Accessoires. Vergoldete Wände mit prunkvollen Leuchten, schwere Teppiche, bestickte Diwane, in der Mitte ein Springbrunnen und bunt verglaste Fenster sorgen für magische Lichteffekte. Hier feierte der Hausherr neun seiner Geburtstage, kleidete sich in edelste türkische Tracht, rauchte Wasserpfeife und ließ sich von seiner turbantragenden Dienerschaft Mokka schlürfend süße Datteltörtchen reichen. Dabei dufteten Räucherpfannen, und große Pfauenfedern wurden durch die Luft geschwenkt, um die Illusion zu verstärken.
Kaffee: Das kleine Schwarze am Hofe Kurzum
Ludwig II. war ein Monarch, der gerne auf unvergleichlichem Niveau tafelte, seine prunkvollen Feste perfekt in Szene setzte und Speisen aus aller Welt für seine außergewöhnlichen Bankette orderte. Nur das Beste war ihm gut genug. Ein erlesener Mokka zum Dessert setzte jedem Fest zum Abschluss die Krone auf.
Königliche Genusswelten
Diesem Qualitätsanspruch wird auch heute im Hause Wittelsbach stets Rechnung getragen – mit höchster Qualität, handwerklicher Perfektion und einzigartigen Geschmackserlebnissen. Bei Bier oder Wein, Brot, Fleisch, Käse oder Kaffee: Diesem Anspruch werden alle Eigenmarken gerecht. So mundet und duftet auch der Kaffee seit 1899 einfach nur königlich. Am besten aus einer handgefertigten, zerbrechlichen Schönheit aus der Nymphenburger Porzellanmanufaktur – edel und stilbewusst, wie einst der König selbst. Etwas weniger Haute Couture, aber ebenso raffiniert ist das passende Kaffeeservice, signiert von keinem Geringeren als dem König selbst.

Die Mischung macht’s!
Pulver mit Wasser zusammenbringen: Aus kaum einer anderen simplen Tätigkeit kann man eine derartige Wissenschaft machen wie aus der Zubereitung von Kaffee. Das Aroma der Bohnen lässt sich durch Pressen, Tauchen, Kochen oder Filtern extrahieren. Zum Einsatz kommen dabei Napoletaner- und Mokka-Kannen, French Press, Handfilter, Schwanenhalskessel oder Maschinen in der Preisklasse eines kleinen Neuwagens. Die wichtigsten Faktoren aber sind: gutes Wasser und guter Kaffee – am besten frisch gemahlen. Denn eine gute, wie aus Omas Zeiten per Hand gekurbelte Kaffeemühle bringt mehr Geschmack als jeder hippe, schlecht justierte Espressoautomat.
Freie Gedanken, neue Horizonte, ein zweites Zuhause
Bach komponierte die „Kaffeekantate“ auf einen lustigen Liedtext über eine kaffeesüchtige Frau. In Wien, Paris, Prag, Mailand oder München machten künstlerische Freigeister der Belle Époque Kaffeehäuser zu Kommunikationszentren, Werkstätten und wahren Lebensmittelpunkten. Balzac soll bis zu 50 Tassen Kaffee getrunken haben und bezeichnete das schwarze Gold als Treibstoff für die Kreativität. Auch Songs über Kaffee wurden geschrieben – von Bob Dylan und Blur beispielsweise. Kaffee begleitet uns durch den ganzen Tag – als Starthilfe am Morgen oder als Auszeit am Nachmittag. Zu Hause, to go oder irgendwo dazwischen. „Im Kaffeehaus“, sagte ein scharfzüngiger Erzähler einmal, „sitzen Leute, die allein sein wollen, aber dazu Gesellschaft brauchen.“ Richtig – sie bieten Raum, entweder den stillen Beobachter zu spielen, um die bunte Vielfalt Fremder und deren Verhaltensweisen zu studieren, sich eine Auszeit zu nehmen oder sich aktiv über das Weltgeschehen auszutauschen. Stammcafés waren schon immer gesellschaftliche Hotspots – wie Gasthausstammtische auch, nur eben ohne Bier, aber mit demselben wohlig-vertrauten Gefühl eines zweiten Zuhauses.
