Familienurlaub in Florida – Ein Erfahrungsbericht

Seit wir Eltern sind, sprachen wir oft darüber, mit unseren Kindern Disneyland in Florida zu besuchen. Dank intelligenter Werbeschaltung wurden wir ständig an dieses Vorhaben erinnert – hoch leben die Cookies! Sobald man tiefer in die Planung einsteigt, findet man unzählige Erlebnisberichte und Blogs, die einem gute Einblicke geben. In den folgenden Zeilen möchten wir sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte unseres Trips ehrlich beleuchten, um anderen Familien eine realistische Einschätzung zu bieten. Die Kosten werden dabei nicht außer Acht gelassen, da sie bei der Reiseplanung entscheidend sind. Es handelt sich nicht um einen klassischen Reisebericht, der Emotionen wecken soll, sondern vielmehr um eine informative Darstellung. Wir sind Carina und Matthias und haben zwei Töchter: Sophia (10) und Luisa (7).

Buchung und Flug 

Ein wesentlicher Faktor war die Reisezeit. Mit schulpflichtigen Kindern sind wir an die Ferien gebunden und entschieden uns für die Weihnachtsferien. Angebote holten wir sowohl über Reisebüros als auch über Online-Portale ein. Die Unterschiede waren größer als erwartet: Direktflüge nach Miami oder Orlando lagen zwischen 7.500 € und 8.500 €. Letztlich entschieden wir uns für Flüge mit Umstieg über ein Online-Vergleichsportal für insgesamt 4.750 € (Economy). Unsere Hinreise mit Zwischenstopp in Montreal dauerte insgesamt 13 Stunden, der Rückflug über New York und London etwa 14 Stunden.

Orlando: Disney, Pool und Ohrenschmerzen

Gerade mit Kindern sollte man die Reisestrapazen nicht unterschätzen. Den ersten Tag verbrachten wir daher am Pool unseres Hotels, dem Caribe Royale, das mit Pools, Freizeitmöglichkeiten und einer Sportsbar optimal ausgestattet war. Sophia kämpfte an diesem Tag noch mit Müdigkeit und Übelkeit. Am zweiten Tag folgte das Highlight unserer Reise: Disneyworld Das „World“ in Disneyworld macht erst Sinn, wenn man die Dimensionen vor Ort erlebt. Die Gegend um Orlando gleicht einer riesigen Freizeitpark-Welt, hauptsächlich von Disney dominiert: Magic Kingdom, Epcot, Typhoon Lagoon, Hollywood Studios, Animal Kingdom und Blizzard Beach. Wir entschieden uns für einen Tag im Magic Kingdom, was uns 808 $ kostete – verglichen mit Freizeitparks in Deutschland eine sehr stolze Summe. Die Kulisse und Liebe zum Detail sind jedoch spektakulär. Shows und Theateraufführungen aus Disney-Filmen schaffen eine magische Atmosphäre. Unsere Kinder waren beeindruckt und begeistert. Negativ waren hingegen die extrem hohen Preise, das qualitativ eher schlechte Essen und die enormen Besucherzahlen mit Wartezeiten zwischen 45 und 90 Minuten pro Attraktion. Ein guter Tipp zum Zeitvertreib: die App „Stirnraten“. Trotz dieser Nachteile war es ein unvergesslicher Tag für unsere Töchter. Am folgenden Tag mussten wir leider eine negative Erfahrung machen: Luisa bekam starke Ohrenschmerzen, die sich als Mittelohrentzündung herausstellten. In der Nähe befand sich eine sogenannte „Urgent Care“-Praxis, vergleichbar mit einer Allgemeinarztpraxis. Der Besuch allein kostete 250 $, Behandlungen wurden extra berechnet. Zum Glück verlief die Abwicklung mit unserer Auslandsversicherung (über Barclaycard) reibungslos, sodass wir nach einer Eigenbeteiligung von 150 $ von insgesamt knapp 600 $ Gesamtkosten entlastet wurden. Medikamente mussten wir separat bezahlen.

Clearwater, Clearwater Beach und Tampa

Während wir in Orlando hauptsächlich mit UBER unterwegs waren, entschieden wir uns für die Fahrt nach Clearwater für einen Mietwagen (589 € für 11 Tage). Clearwater selbst verließen wir bereits nach einer Nacht, da wir einen Strandurlaub geplant hatten, der ausschließlich in Clearwater Beach sinnvoll ist. Die restlichen Tage verbrachten wir im Springhill Suites Clearwater Beach. Das Wetter im Dezember/Januar war vergleichbar mit sonnigen Frühlingstagen in Deutschland – mal perfektes Badewetter, mal windiger. Je nach Wetterlage planten wir unsere Aktivitäten: Strandtage, Besuche im Clearwater Marine Aquarium, eine Hop-on-Hop-off-Tour in Tampa und einen Tag im Freizeitpark Busch Gardens Tampa. Clearwater Beach erfüllte unsere Erwartungen vollständig. Der Strand war kilometerlang, sauber und ideal für Familien. Wer jedoch ruhige Abgeschiedenheit sucht, ist hier fehl am Platz. Besonders begeistert hat uns die Hop-on-Hop-off-Tour in Tampa. Die Kombination aus Bootsfahrt und Rundfahrt mit einer Bimmelbahn machte allen Spaß und war auch für unsere Kinder kurzweilig. Enttäuschend hingegen war der Freizeitpark Busch Gardens. Für knapp 600 $ inklusive Parkplatz konnten wir wegen der enormen Wartezeiten (120–180 Minuten) nur zwei Fahrten erleben. Zudem war das Essensangebot teuer und qualitativ schlecht. Die alternativen Spielgeräte waren oft veraltet und teilweise defekt. Insgesamt war Busch Gardens daher leider ein Reinfall.

Fazit

Zum ersten Mal verbrachten wir Weihnachten nicht mit unserer erweiterten Familie. Dennoch genossen wir unsere Zeit in Florida sehr und nahmen viele unvergessliche Erinnerungen mit. Florida bietet großartige Unterhaltungsmöglichkeiten und ist hervorragend auf Familienurlaube eingestellt. Besonders schön war es, unsere Töchter dabei zu beobachten, wie sie offen auf Neues zugingen und schnell mit anderen Menschen in Kontakt traten. Man muss jedoch wissen, dass die USA als Urlaubsland sehr teuer sind. Auch gesundes Essen war – vor allem für die Kinder – oft schwierig zu finden. Zusammenfassend würden wir sagen: Trotz der einen oder anderen Herausforderung war es eine wunderbare Zeit mit wertvollen Erfahrungen, die insbesondere den Horizont unserer Kinder erweitert hat – der Urlaub hat sich definitiv gelohnt! Weitere Eindrücke und detaillierte Tagesberichte mit Fotos gibt es auf unserer Website: www.neunzehnzehn.com